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Management, Unternehmensführung

Wie können Unternehmen ihre Lagerlogistik verbessern?


Die Lagerlogistik von Unternehmen wird in Zeiten von Online-Handel und Co. immer wichtiger. Gerade in den Bereichen „Leistung“ und „Kosten“ lässt sich oft einiges verbessern. Das Problem: Viele Unternehmen sehen immer nur, wie viel das Lager kostet, aber nicht, was es leistet. Hier können ausgebildete Fachkräfte weiterdenken.

Lagerlogistiker sind ein immer gefragteres Berufsbild. Der Grund sind die steigenden Anforderungen an Lager, ihre Abläufe und Prozesse. Häufig ist das Lager ist die Betriebskraft eines Unternehmens. Seine Effizienz lässt sich nach seiner Leistung und den Kosten beurteilen. Allerdings sehen viele Praktiker oft nur die Kosten und tendieren eher dazu, Personal einzusparen. Das ist genau der falsche Weg, wie Ernst Kurzmann, Lehrgangsleiter für Logistikausbildungen am WIFI Steiermark, meint: „Besonders bei KMU ist die Leistung des Lagers eine Art blinder Fleck. Tatsächlich sind Fachkräfte in der Logistik in der Lage, das „große Ganze“ und nicht nur einen Teilaspekt zu sehen und zu verbessern.“
 

Die drei Parameter für die Lagerlogistik

Was genau macht nun ein „effizientes Lager“ aus? Und wie lässt sich seine Leistung nachhaltig steigern? Grundsätzlich lassen sich dafür mehrere Parameter definieren. Die drei wichtigsten sind:
  • Möglichst hohe Lieferfähigkeit
  • Gerade im Bereich der Lieferfähigkeit sind Logistik-Experten unumgänglich. Durch konkrete Maßnahmen oder die Anwendung neuartiger Dispositionsmethoden kann die Leistung des Lagers oft ohne erhöhte Kosten gesteigert werden. Im Gegenteil: Manchmal ist sogar eine Kostensenkung möglich.
  • Kurze Durchlaufzeiten
  • Je kürzer die Durchlaufzeiten, desto schneller lassen sich Abläufe und Prozesse im Lager zufriedenstellend beenden. Hier lässt sich auch ohne Personalabbau vieles einsparen. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen wird dieser Posten gern übersehen.
  • Hohe Termintreue
  • Pünktliche Lieferungen sind das A und O der Kundenzufriedenheit. Um die Termintreue hoch zu halten, sind Verbesserungen in der Hard- und Software der Lagerlogistik möglich.
  • Um in diesen drei Bereichen nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, ist Spezialwissen gefordert. Das erlangen Fachkräfte in Ausbildungen wie jenen am WIFI Steiermark. In der modernen Lagerwirtschaft ist insbesondere solides technologisches Wissen wichtig, gekoppelt mit betriebswirtschaftlichem Gespür.


Die drei Kostenblöcke eines Lagers

Gerade das Betriebswirtschaftliche ist zur Verringerung der Kosten in einem Lager unumgänglich. Hier lassen sich drei große Kostenblöcke unterscheiden:
  • Transportkosten
  • Lagerhaltungskosten
  • Kosten der Beständeführung
Auch hier wird in kleineren Unternehmen eher daran gedacht, Personal einzusparen, als die Abläufe im Lager an sich zu optimieren. Dabei ist die Personalreduktion sehr oft nicht notwendig, wenn die Disposition besser verwaltet wird. Anders ausgedrückt: Wer weiß, wie er z.B. die Kosten für einen Stellplatz im Lager senkt, gewinnt meist mehr Leistung, als wenn er Personal entlässt.
 

Wie Fachkräfte die Lagerleistung verbessern

Ausgebildete Fachkräfte sind in der Lage, neue Dispositionsmethoden in ihrem Lager anzuwenden. Ein Beispiel wäre etwa die dynamische Disposition. Hier passt sich das System automatisch an Veränderungen an, etwa wenn die Absatzzahlen steigen. „Dynamische Disposition ist ein mächtiges Werkzeug,“ sagt Ernst Kurzmann. „Über 90% der Unternehmen arbeiten noch mit statischen Dispositionen. Sie können also nicht adäquat z.B. auf höhere Nachfrage reagieren. Mit einer dynamischen Disposition lassen sich über 50 Parameter einstellen. Das Ergebnis sind Bestandsreduktionen bei gleichzeitig gleichbleibender Lieferfähigkeit. Das senkt die Kosten für die Bestände und steigert die Lagerleistung.“

Andere Verbesserungen im Lager können durch technologische Innovationen erreicht werden. Etwa durch neue Kommissionierungsarten (Pick-by-Voice, Pick-by-Light, Pick-by-Vision) oder durch das Anlegen eines Workflow-Handbuchs. All das standardisiert die Abläufe in einem Lager und sorgt für mehr Effizienz.

„Dafür braucht es ausgebildete Fachkräfte“, betont Ernst Kurzmann. „Denn sie vereinen logistische, technologische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Wir sehen immer wieder in der Praxis, dass der „Werkzeugkasten“ da ist. Aber die Firmen nutzen ihn nicht. Auch ein kleines oder mittelständisches Unternehmen sollte das Ziel haben, seine Prozesse zu vereinheitlichen.“

Das passiert nicht nur im Lager an sich, sondern auch in der Zusammenarbeit mit Lieferanten, Partnern und Kunden. Ein funktionierendes Supply Chain Management und ein effizient arbeitendes Lager sind eine Win-Win-Situation für alle. Und das sollte jedes erfolgreiche Unternehmen heute anstreben.
 

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